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Eva

Solloch

Cash Cow Flüchtlingsheim
Cash Cow Flüchtlingsheim – Doku über Profite mit Geflüchteten
ARD Radiofeature - WDR 2025

Die Unterbringung von Geflüchteten ist für den Steuerzahler teuer – und für manche ein Riesengeschäft. Knapp jeder dritte Auftrag für Management und Sozialarbeit in landeseigenen Sammelunterkünften und Aufnahmeeinrichtungen geht an private Unternehmen.

Der größte Player der privaten Betreiber und Dienstleister in Deutschland ist das britische Unternehmen Serco. Es betreibt jede fünfte Sammelunterkunft bzw. Aufnahmeeinrichtung der Bundesländer, dazu weitere auf kommunaler Ebene. Insgesamt 120 Unterkünfte mit mehreren zehntausend Geflüchteten. Der Konzern macht weltweit fünf Milliarden Euro Umsatz. Als Dienstleister für das Militär, Grenzschutzbehörden und Gefängnissen. Die wichtigsten Anteilseigner sind große Finanzkonzerne und Vermögensverwalter wie JPMorgan, Vanguard, Fidelity oder BlackRock.

Seit Monaten stehen das britische Unternehmen und deren Tochterunternehmen in der Kritik. Die Vorwürfe: schlechte Versorgung, zu wenig Personal, unzureichende Betreuung von Geflüchteten. Ehemalige Mitarbeitende berichten von hohem Kostendruck im Betrieb, Whistleblower und geheime Geschäftsberichte zeigen gleichzeitig hohe Renditen. Vorwürfe, die das Unternehmen stets zurückgewiesen hat.

Neue Recherchen des ARD Radiofeatures zeigen nun: Viele Bundesländer setzen weiter vorrangig auf den Preis in den Vergaben. Hohe Qualitätsstandards, scharfe Kontrollen und Sanktionen der Dienstleister – all das spielt offenbar eine untergeordnete Rolle. Zur Abschreckung von Migranten seien schlechte Zustände in den Massenunterkünften sogar teilweise willkommen, sagen Fachleute.

Das ARD Radiofeature „Cash-Cow Flüchtlingsheim“ wirft einen kritischen Blick auf ein System im Spannungsfeld zwischen öffentlicher Verantwortung und privatem Gewinninteresse – und fragt: Wie sollte die Unterbringung Schutzsuchender in einem Sozialstaat organisiert sein?

Autor: Till Uebelacker

 

Mit Omar El-Saeidi, Katharina Dalichau, David Vormweg und Sigrid Burkholder


Regie: Eva Solloch

Technische Realisation: Daniel Maas

Regieassistenz: Sören Pöschel
Redaktion: Nikolaus Steiner

52 Minuten

Audio

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